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286 Route 7.MÂR SÂBA. Von Jerichodie Feigen hier viel früher reifen, als in Jerusalem. In der Mitte
des gepflasterten Hofes steht ein Kuppelgebäude, innen mehr reich
als geschmackvoll verziert, mit dem leeren Grab des heil. Sabas.
Dies ist das Hauptheiligthum für die Pilger; die Ueberreste des
Heiligen sind nach Venedig gebracht worden. NW. hinter dieser
freistehenden Kapelle befindet sich die Kirche des heil. Nicolaus,
zum grössten Theil eine Felshöhle, die vielleicht ursprünglich Ere-
mitenwohnung
war. Hier zeigt man hinter einem Gitter die Schädel
der unter Chosroës getödteten Märtyrer. Die basilikenartige Kloster-
kirche
im O. bietet wenig Interessantes. Einige alte Bilder auf
Goldgrund sind noch vorhanden; andere sind von den Russen gegen
neuere umgetauscht worden. Man zeigt ferner das Grab des Johannes
Damascenus
, auch Chrysorrhoas genannt. Die Bedeutung dieses
Mannes, der im 8. Jahrhundert schrieb, besteht darin, dass er, ohne
gerade durch wissenschaftliches Genie hervorzuragen, als einer der
letzten namhafteren Theologen der alten griechischen Kirche deren
dogmatische Entwickelung abschloss. Hinter dieser Kirche dehnen
sich die Räume für die Pilger aus und die Zellen der Mönche.
Letztere führen nach ihren Ordensregeln ein strenges Leben, indem
sie fast nur Gemüse geniessen und viel fasten. Sie ziehen die Vögel
der Umgebung an und füttern sie, sodass sie ihnen aus der Hand
fressen. Sie überladen sich keineswegs mit Wissenschaft, und
verwehren auch dem Fremden den Einblick in ihre Bibliothek, in
welcher Tischendorf schöne Handschriften entdeckt hat. Seinen
Unterhalt bestreitet das Kloster aus Geschenken von auswärts und
aus dem Ertrag einiger wenigen Ländereien. Es sind jetzt 65 Mönche
hier und dazu einige Verrückte in Verpflegung. In einem der
Klostergärtchen steht ein Palmbaum, den der heil. Sabas gepflanzt
haben soll. Es wird behauptet, dass er kernlose Datteln trage.
Die Haupterinnerung an den Heiligen ist seine Grotte, welche ganz
auf der Südseite des Klosters gezeigt wird, oben an dem Fremden-
zimmer
. Durch den Felsen hindurch läuft ein Gang, der bis in
eine Höhle reicht; ein kleineres anstossendes Gemach ist die sog.
Höhle des Löwen; der Heilige fand nämlich, als er einst in seine
Höhle zurückkehrte, einen Löwen in derselben, begann aber ohne
Furcht seine Gebete herzusagen und schlief hierauf ein. Zweimal
zerrte ihn der Löwe aus der Höhle, bis der Heilige ihm einen Winkel
anwies, wo er wohnen sollte; hierauf lebten die Beiden friedlich mit
einander. Diese Legende hat wohl auf den Namen des Heiligen
Einfluss gehabt, da sabʿa im Arab. Löwe bedeutet.

Von Mâr Sâba nach Jerusalem ( St.) führt der Weg das
Kidronthal aufwärts. Man lässt das Thal anfänglich rechter Hand
und geht nach 20 Min. über das Bachbett. In den Kalkfelsen
findet sich viel Feuerstein in bandförmigen Schichten. Nach 7 Min.
schlägt man den Weg l. ein. Man sieht auf der Route zuweilen
Niederlassungen von Beduinen. Nach weiteren 7 Min. bemerkt
man l. vom Wege (S.) eine in den Felsen gehauene Höhlung mit